3. Vom Text zur Präsentation - Ein Überblick
Ist das Material für das Referat
vollständig gesammelt?
Der Text für das Referat ist auch schon geschrieben?
Leider ist das aber noch nicht alles, was zählt! Denn was nun
noch fehlt, ist der Vortrag, der wichtigste Teil jedes Referats.
Hier wird dann der Beweis erbracht, ob man den Referatsinhalt
nicht nur verstanden hat, sondern ihn auch auf eine anschauliche
Art erklären kann. Es ist schlimm, wenn man viel Arbeit in die
Recherche und die Ausarbeitung steckt, sich aber nicht genügend
um die Präsentation kümmert.
Studien über unser Gedächtnis geben Antwortet zu diesen Fragen.
Dort wurde festgestellt, dass durch (reines) Lesen oder Hören
nur etwa 10 bis 20 Prozent der Lerninhalte im Gedächtnis
verbleiben. Werden die Inhalte aber zusätzlich visualisiert, und
die Zuhörer durch Diskussion zu aktiven Teilnehmern werden, die
sich kritisch mit den Inhalten beschäftigen, so kann die
Merkquote bis auf 80 Prozent gesteigert werden.
Um von der Textfassung des Referats zu einer Präsentation zu
gelangen sind fünf Arbeitsschritte nötig:
3.1
Texterstellung
Wesentlich ist es, wem die Inhalte vermittelt werden sollen. Man
sollte die Vorkenntnisse der Zuhörer zu kennen, um nicht bereits
bekanntes zu wiederholen, oder - noch schlimmer - zu tief im
Stoff anzufangen, so dass die Zuhörer nicht folgen können.
Neue Sachverhalte sollten aus altbekannten abgeleitet werden.
Anschauliche Situationen aus dem normalen Leben können die
Theorie motivieren, und dem Zuhörer das Gefühl vermitteln, dass
die Beschäftigung mit diesen Inhalten eine Bereicherung für ihn
selber darstellt.
Texte sind ein wichtiger Bestandteil von Präsentationsfolien.
PowerPoint bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, Texte zu
formatieren, die Farbe ist nur ein Merkmal, andere sind
Fettschrift und Schriftgröße. Probieren Sie einfach ein wenig,
schließlich hat jeder seinen eigenen Geschmack.
3.2
Extraktion eines roten Fadens und Folienerstellung
Nun geht es an die Zusammenstellung der Präsentation.
Zunächst bleibt festzuhalten, dass es keinesfalls möglich ist,
alle im Referat erarbeiteten Informationen auch auf
Präsentationsfolien unterzubringen. Vielmehr ist es wichtig, die
Kernaussagen des Textes zu filtern. Man sollte dabei beachten,
dass man dem roten Faden, der im Text (hoffentlich) verfolgt
wird, nicht verlässt, da sonst wichtige Zusammenhänge verloren
gehen.
Kernaussagen eigenen sich gut für den Titel einer Folie. Die
darunterliegenden Aussagen werden dann nach denen der höchsten
Ebene eingeteilt und auf den passenden Folien platziert. Dies ist
aber nur günstig, wenn man nur 2 Unterhierarchieebenen hat.
Auf der inhaltlichen Ebene sollten Sie Ihre Folien nach der
fertigen Erstellung daraufhin überprüfen, ob Sie thematische
einem logischen Aufbau folgen. Das heißt, dass es nicht
plötzliche und vielleicht sogar unmotivierte Sprünge im Thema
geben darf, sondern dass man sehr zielorientiert vorgeht. Sollte
das Thema in Gebiete eingeteilt sein, die inhaltlich nicht
aufeinander aufbauen oder auf sonstige Art und Weise miteinander
zusammenhängen, so bietet es sich an zu Beginn der Präsentation
kurz die Themengebiete anzugeben, mit denen sich der Vortrag
beschäftigen wird.
Einen weiteren Maßstab, den man an Ihre fertigen Folien legen
sollten, ist der der Vollständigkeit. Was zu Beginn der
Vortrages versprechen, sollten Sie auch in der Lage sein
einzuhalten.
3.3 Visualisierung
Bilder lassen sich besonders gut und auch längerfristig ins Gedächtnis einprägen. Visuelle Darstellungen motivieren und stimulieren. Text und Bild sind aber unterschiedliche Formen der Vermittlung. Die Informationen beider müssen sich aufeinander beziehen und ergänzen, will man ein Gesamtverständnis erreichen. Die räumliche Verteilung von Text und zugehörigem Bild sollte so gestaltet werden, dass sie in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander stehen. In vielen Fällen macht es also keinen Sinn, wenn sich Text und zugehöriges Bild auf unterschiedlichen Folien befinden.
3.3.1 Diagramme und Tabellen
Manche theoretischen Zusammenhänge haben keine Abbilder in der wirklichen Welt. Denken Sie beispielsweise an Wahlergebnisse oder statistische Erfassungen von Umfragen. Doch sobald man über diese Dinge reden möchte, braucht man ein geeignetes Darstellungsmittel für die abstrakten Zusammenhänge. Schon viele haben sich den Kopf über eine geeignete Visualisierung zerbrochen. Ideen, die dabei entstanden, sind etwa Tabellen, Kuchendiagramme, Balkendiagramme, Datenflussdiagramme usw. usf.
Im Gegensatz zu den
Visualisierungen dienen Abbildungen zur Darstellung von
sichtbaren Zusammenhängen. Allerdings werden nur die wichtigen
Vorgaben des Originals erhalten, andere, nicht benötigte
Merkmale sind reduziert oder fehlen. PowerPoint stellt
vordefinierte Grafiken, so genannte ClipArts zur Verfügung. Auch
hier sollte der Zusammenhang zwischen ClipArt und dazugehörenden
Text deutlich erkennbar sein. Häufig werden ClipArts eingesetzt,
um die Aussage des Textes zu unterstreichen.
3.4. Mediale Umsetzung
Wenn Sie Ihren Vortrag durch eine
Präsentation unterstützen wollen, so ist das schon ein guter
Schritt. Doch vielleicht ist es auch an einigen Stellen möglich
andere Medien einzusetzen. So kann man etwa Diskussionseinwürfe
von Teilnehmern auf einer Tafel oder einem Flipchart festhalten
(z.B. Pro und Contra Liste). Oder abstrakte Begriffe auf den
Folien werden durch kleine selbstgemalte Bildchen an Tafel oder
Flipchart erläutert. Vielleicht ist auch möglich ein kurzes
Video vorzuführen, dass sich mit dem Thema beschäftigt.
Wichtig ist in jedem Falle die Abwechslung.
3.5 Rund um die Präsentation
Sie können noch so exzellente Folien erstellt haben, ohne eine gute Vorbereitung und Durchführung der Präsentation werden sie sicherlich keinen Erfolg erzielen.
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