2. Grundregeln für das Gestalten

2.1. Weniger ist mehr

Der schwerste Fehler, den man beim Herstellen einer Präsentation machen kann:
Zuviel Text auf den einzelnen Folien. Dieser Fehler passiert dem Anfänger ganz automatisch, denn er sieht ja während des Anfertigens der Präsentation in maximal einem halben Meter Abstand von einem 17"-Schirm auch kleine Schriften sehr deutlich.

Überlegung:

Das Bild eines 17"-Monitors ist etwa 31 Zentimeter lang und 23 Zentimeter hoch. Sie betrachten es beim Arbeiten aus einem Abstand von fünfzig Zentimeter. Wie groß müsste das Bild der Präsentation sein, damit sie ein Betrachter aus zehn Meter Entfernung so groß sieht wie Sie am PC?
Etwas mehr als drei Meter breit und fast zweieinhalb Meter groß. Und aus zwanzig Meter Entfernung müsste die Präsentation fast sechs Meter breit sein und mehr als viereinhalb Meter hoch. Und das wird in vielen Räumen nicht mehr möglich sein.

Gehen Sie daher beim Bestimmen der Größe von Text von folgenden Werten aus:

optische Gestaltung des Textes

Sie können gestalterisch tätig sein, in Form von:

Bedenken Sie dabei immer, dass weniger mehr sein kann. Besser wenige Schlagworte, als die Zuschauer mit Text zu erschlagen!
Ein beliebter Fehler ist auch eine zu klein gewählte Schrift. Nicht jeder in der letzten Reihe hat Adleraugen oder seinen Blindenhund dabei.

2.2. Regel 1: Über die Größe des Textes

Titel: 40 - 44 Punkt
Text 1. Ordnung: 22 - 24 Punkt
Text 2. Ordnung: 22 - 24 Punkt, aber farblich geschwächt
Text, der nur zu Ihrer gedanklichen Unterstützung dient: 16 - 18 Punkt

Wenn Sie Titel und Text in diesen Größen halten, werden Die feststellen: Mehr als sechs Zeilen Text bringen Sie auf einer Folie gar nicht unter! Und das ist die wichtigste Faustregel für das Anfertigen von Computerpräsentationen!

Schriftstil
Schrift ist nicht gleiche Schrift. Jede Schrift hat ihre Aussage. Die Arial zum Beispiel (sozusagen die Hausschrift von Windows) ist leicht lesbar aber völlig eigenschaftslos. Die Times New Roman liest sich etwas schwerer und hat zu viele Schnörkel. Andere Schriften wieder haben so viele Eigenarten, dass sie mit dem Inhalt, den die transportieren, gewissermaßen Schlitten fahren.

2.3. Regel 2: Über die Wahl der richtigen Schriftart

Arial: Zu fad
Times New Roman: Zu manieriert, in Titelgrößen schwer lesbar
Tahoma: Office97-Schrift mit ein bisschen modernen Eigenleben
Lucida Sans: Modern und unaufdringlich

Tahoma oder Lucida Sans sind eine optimale Wahl.

2.4. Vermeiden von Fast-Formen

Dinge, die einander fast gleich sind, stören das Auge. Tahoma und Lucida Sans zum Beispiel sind einander sehr ähnlich. Aber wer sie in einer Folie mischt, wird feststellen, dass dieses Fast-Gleich-Sein sehr irritiert. Also: Verwenden Sie entweder die eine oder die andere, aber nie beide zugleich. Arial und Times New Roman dagegen sind so verschieden, dass sie sich gut mischen lassen.
"Fast-Formen" vermeiden sollten Sie auch bei der Wahl der Schriftgröße auf einer Folie. Texte 1. Ordnung in 24 Punkt und Text 2. Ordnung in 22 Punkt. Das lässt keine klare Übersicht zu. Da ist es gleich gescheiter, alle Texte in der selben Schriftgröße zu lassen und mit Farbakzepten oder Einrückungen zu arbeiten.


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